Das Bahnhofsviertel ist eines der dynamischsten Viertel der Hauptstadt. Davon zeugen vor allem seine Verkehrsinfrastruktur sowie die zahlreichen Geschäfte und Dienstleistungen, die dort angeboten werden. Die zahlreichen laufenden und geplanten Projekte dürften die strategische Position des Viertels in den kommenden Jahren noch weiter stärken.

Das Bahnhofsviertel liegt im Süden der Oberstadt und des Grunds und ist von den Vierteln Hollerich im Westen, Gasperich im Süden und Bonnevoie im Osten umgeben. Viele Menschen gehen hier täglich zur Arbeit oder kaufen in den zahlreichen zugänglichen Geschäften ein.

Kosmopolitismus und Wachstum

Das Bahnhofsviertel hat derzeit 10.487 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2017). Eine Bevölkerung, die stetig wächst und mehr als 9% der Gesamtbevölkerung der Stadt Luxemburg ausmacht. Das Viertel besteht heute aus einer sehr großen Mehrheit an Allochthonen (84,5%) und umfasst zahlreiche Nationalitäten: Französisch, Portugiesisch, Italienisch, Belgisch, Spanisch, Rumänisch, Deutsch... Diese gemischte Bevölkerung, die mehrheitlich zwischen 24 und 40 Jahre alt ist, ist hier besonders dynamisch.

Ein umfassendes Mobilitätsangebot

Das Bahnhofsviertel ist zweifellos das neuralgische Zentrum, wenn es um Mobilität geht. Als täglicher Durchgangsort für viele Grenzgänger und Arbeitnehmer zählt das Viertel ein großes Verkehrsangebot zu seinen Stärken. Neben dem Hauptbahnhof, der täglich von zahlreichen nationalen und internationalen Zügen bedient wird, fahren auch die meisten Buslinien der Stadt sowie zahlreiche RGTR-Busse durch das Viertel.

Mehrere Parkhäuser, wie das Parkhaus "Fort Wedell" oder das Parkhaus "Les Martyrs", stehen den Besuchern ebenfalls zur Verfügung, während das Parkhaus Neipperg derzeit umgebaut und modernisiert wird und bei seiner Wiedereröffnung über ein dynamisches Leitsystem im Inneren, eine neue Fassade und eine Brasserie verfügen wird. Außerdem sind im Bahnhofsviertel mehr als 50 Stellplätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität reserviert. Da das Viertel auch auf sanfte Mobilität setzt, ist es an das Selbstbedienungs-Fahrradsystem der Stadt Luxemburg, vel'OH!, angeschlossen und wird bald die Straßenbahn aufnehmen, die durch die Avenue de la Liberté fahren wird.

Bildung als zentrale Priorität

Um den schulischen Bedürfnissen seiner relativ jungen Bevölkerung gerecht zu werden, verfügt das Bahnhofsviertel über eine Grundschule mit mehreren Gebäuden für Kinder, die in den Zyklen 1 bis 4 eingeschult werden. Zwei Schullandheime und die Ecole Privée Fieldgen (Sekundarschulbildung) verstärken das Angebot. Es sei darauf hingewiesen, dass derzeit eine Machbarkeitsstudie über den Bau eines neuen Schulgebäudes mit Schulheim für die Zyklen 1 bis 4 in der Rue Adolphe Fischer durchgeführt wird.

Sport- und Freizeiteinrichtungen für alle

In Bezug auf Sport- und Freizeiteinrichtungen hat das Viertel einiges zu bieten und die angebotenen Einrichtungen richten sich an alle Generationen. Mehrere Spielplätze bieten Platz für die Kleinsten. Der Parc de la Pétrusse, der über einen Skatepark verfügt, ist zu einem echten Spielplatz für Jugendliche geworden. Die Infrastruktur desOutdoor-Fitnesspark, frei zugänglich, bieten jedem die Möglichkeit, sich fit zu halten, ebenso wie die Sporthalle, die Gymnastikhalle, das Lehrschwimmbecken und die beiden Multisportplätze, die sich ebenfalls im Bahnhofsviertel befinden.
Der Jugendtreff bietet Animationen, Treffen, Ausflüge, Aktivitäten und Partys an: eine Möglichkeit, Jugendliche in das Sozial- und Vereinsgefüge ihres Viertels einzubinden. Seit Mai 2014 verfügt das Viertel Gare / Ville-Haute über einen Gemeinschaftsgarten im Petruss-Tal, der es Bewohnern aller Altersgruppen ermöglicht, gemeinsam Blumen, Obst und Gemüse anzubauen und sich in einer geselligen Atmosphäre mit Nachbarn zu treffen. Schließlich bieten sich verschiedene Plätze, wie der Platz der Märtyrer ("Rousegäertchen") oder der Place de Paris, für Begegnungen an.

Kulturelle Animationen

Das Bahnhofsviertel ist ein lebendiges Viertel, in dem auch kulturelle Einrichtungen mit einem vielseitigen Programm zu finden sind. Neben dem Kulturzentrum finden im Konzertsaal den Atelier jede Woche mehrere Konzerte statt. Außerdem findet die "Garer Kiermes" statt, die von der Stadt Luxemburg in Zusammenarbeit mit dem Gruppe Animation-BahnhofDie Kirmes findet jedes Jahr im Juni auf dem Place de Paris im Herzen des Viertels statt. Diese Kirmes bietet Karussells und Kinderanimationen sowie Essens- und Getränkestände: eine schöne Veranstaltung, die die Bewohner des Viertels zusammenbringt.

Neben der Nähe zum Stadtzentrum und der guten Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel hat das Bahnhofsviertel noch einen dritten Trumpf im Ärmel: seine Geschäfte. Viele große und kleine Geschäfte sind hier zu finden, ebenso wie zahlreiche Unternehmen und Horesca-Einrichtungen.

Die Attraktivität steigern

Die laufenden und geplanten Projekte des Bahnhofsviertels dürften dessen Bedeutung weiter erhöhen. Angefangen mit der Erweiterung des Hauptbahnhofs. Als Ziel von Zügen aus dem ganzen Land und sogar von jenseits der Grenzen ist dieser heute überlastet. Die in den kommenden Jahren durchgeführten Arbeiten sollen die Zugkapazitäten durch neue Gleise und eine Fußgängerbrücke, die das Bahnhofsviertel mit dem Bonnevoie-Viertel verbinden wird, erhöhen.

In den kommenden Jahren soll auch die Stadt der sozialen Sicherheit am oberen Ende der Rue de Hollerich entstehen. Dort werden die Nationale Gesundheitskasse (CNS), das Gemeinsame Zentrum für soziale Sicherheit (CCSS), die Nationale Rentenversicherungskasse (CNAP) und die Kasse für die Zukunft der Kinder (CAE) ihren Sitz haben.

Auch die Post Luxemburg hat das Bahnhofsviertel als Standort für ihren neuen Hauptsitz gewählt. Während die Abrissarbeiten des Postzentrums vor einigen Monaten begonnen haben, soll der neue Komplex bald aus dem Boden wachsen und 2022 in Betrieb genommen werden. Das Gebäude mit einer Fläche von 27.700m2 wird Büros und einen neuen Postbereich beherbergen.

Als Antwort auf die wachsende Bevölkerung wird derzeit ein neuer Wohnkomplex zwischen der Rue de Hollerich und der Rue de Strasbourg gebaut: SOHO, bestehend aus drei Wohnanlagen mit Geschäften im Erdgeschoss. In Kürze werden dort 150 Wohnungen entstehen: ein Komplex, in dem dank eines halb geschlossenen Hofes und angelegter Gärten Ruhe herrschen wird. Darüber hinaus plant die Stadt Luxemburg ein Wohn- und Geschäftsprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Polizeistation in der Rue Glesener.

Schließlich sind auch Projekte zur Neugestaltung einiger Plätze geplant. So wird die Verlängerung der Straßenbahnlinie zwischen Place de l'Etoile und Place de la Gare mit einer Neugestaltung der öffentlichen Räume entlang dieser neuen Infrastruktur einhergehen, und auf der Place de Metz soll ein breites Fußgängerplateau eingerichtet werden, um die Entwicklung der sanften Mobilität zu erleichtern. Ebenso hat die Stadt Luxemburg für die Neugestaltung des Place de Paris ein Verfahren der Bürgerbeteiligung eingeleitet, um ein Projekt zu entwickeln, das den Bedürfnissen der Bewohner des Viertels am besten entspricht. Eine Gelegenheit, diesem Gebiet mit seinen zahlreichen Vorzügen neues Leben einzuhauchen.