Die Entwicklung der Gemeinde Kayl dreht sich um den neuen Stadtteil Kayl Nord (Toussaintsmillen), in dem in Zukunft 700 Wohnungen gebaut werden sollen. Bereits jetzt bereitet sich die Gemeinde auf diese Neuankömmlinge vor, indem sie ihre Infrastruktur verbessert.

Die Gemeinde Kayl liegt im Süden des Großherzogtums Luxemburg, in einer Region, die seit mehr als hundert Jahren "Le Bassin minier" (das Bergbaubecken) genannt wird, und befindet sich in einer Phase der Wiederbelebung. Ihr an der französischen Grenze gelegenes Gebiet wird von den Gemeinden Rümelingen, Esch/Alzette, Schifflingen, Bettemburg, Düdelingen, Volmerange-les Mines und Ottange begrenzt. Diese zentrale Lage zwischen den wichtigsten Polen im Süden des Landes sichert ihm heute eine wachsende Anziehungskraft für Menschen, die auf der Suche nach einer kleinen, zukunftsorientierten Gemeinde sind.

Wenn der Niedergang der Stahlindustrie in den 60er und 70er Jahren, vor allem in Tetingen, zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und einem Rückgang der Einwohnerzahl geführt hatte, ist dies nun Geschichte. Heute ist Kayl ein sehr attraktiver Wohnort mit fast 9.000 Einwohnern, einem guten Straßennetz und einer sehr modernen Infrastruktur. "Wir zählten am 15. September 2016 8.776 Einwohner, davon 5.034 in Kayl und 3.742 in Tétange", zählt John Lorent, der Bürgermeister der Gemeinde. Ständig steigende Zahlen.

700 neue Wohnungen in den Kartons

Um ihre harmonische Entwicklung in den kommenden Jahren zu gewährleisten, hat die Gemeinde gerade mit der Produktion ihres Generalbebauungsplans (PAG) begonnen. Der Plan, der seit 2014 in Kraft ist, sieht eine bedeutende städtebauliche Erweiterung im Norden der Gemeinde vor. "Dieser Plan hat die Neueinteilung einiger Gebiete ermöglicht und alle Augen richten sich nun auf den neuen Stadtteil Kayl Nord (Toussaintsmillen), in dem in Zukunft 700 neue Wohnungen gebaut werden sollen." Zurzeit befindet sich das Projekt noch in einem frühen Stadium. Eine schrittweise, sektorweise Erschließung ist geplant. "Alles hängt vor allem vom guten Willen der Landbesitzer ab, mit uns dieses ehrgeizige Projekt auf der Grundlage des Sonderentwicklungsplans (PAP) voranzutreiben", so der Bürgermeister weiter. Langfristig sollen rund 1.500 Einwohner in die Gemeinde ziehen und zu ihrem Aufschwung beitragen. In diesem großen Gebiet zwischen der Rue de Schifflange, der Rue de Noertzange im Osten und der Collectrice du Sud im Norden sollen Wohnungen und Einfamilienhäuser entstehen, wobei mindestens 30% für preisgünstige Wohnungen vorgesehen sind.

In Bezug auf Wirtschaft und Beschäftigung ist die Gemeinde ideal gelegen, auf halbem Weg zwischen Dudelange und Esch-sur-Alzette. "Wir haben außerdem eine direkte Busverbindung in die Hauptstadt über die RGTR-Linie 197", erklärt John Lorent, dessen Ziel es ist, die Attraktivität seiner Gemeinde zu steigern. "Zwischen Tetingen und Rümelingen soll auf dem Gelände der ehemaligen Halde der Fabrik eine Handwerks- und Gewerbezone entstehen. Bisher fehlte uns der Platz für diese Art von Aktivitäten. Dieses Gebiet soll neue Geschäfte und kleine Handwerker aus der Region anziehen".

Umstrukturierung des Schulangebots

In den letzten Jahren hat die Gemeinde Kayl einen Großteil ihrer Anstrengungen auf die Schulen und die schulische Infrastruktur konzentriert. Das neue Maison-relais auf dem Gelände des Campus "Um Widdem" befindet sich derzeit im Bau und soll zum Schuljahresbeginn 2017 eröffnet werden. "Mehr als 200 Kinder, von der Vorschule bis zur Grundschule, werden dort unter ausgezeichneten Bedingungen betreut werden können", so der Bürgermeister. "Die Jugend ist eine unserer Prioritäten. Eine neue Schule und ein Lehrschwimmbecken werden auf dem Gelände der ehemaligen Faubourg-Schule entstehen. Wir haben uns auch intensiv um die Neuansiedlung von Nachbarschaftsschulen bemüht. Unsere Vorgänger im Amt des Gemeindevorstehers hatten das Schulangebot zentralisieren wollen, was jedoch zu zahlreichen Verkehrsproblemen führt. Im Gegensatz dazu wollen wir die Schulen näher an die Stadtteile heranbringen, die Wege verkürzen und allen, Eltern und Kindern, ein besseres Lebensumfeld bieten." In Kürze wird die Gemeinde in Zusammenarbeit mit Privaten auch über ein medizinisches Zentrum in der Nähe verfügen. Es wird in der Rue Neuve, nicht weit vom Cactus entfernt, eingerichtet.

Zwischen Natur, Geschichte und Kultur

Mit der Einstellung der Bergbautätigkeit im Jahr 1978 trägt die Landschaft der Gemeinde noch einige Stigmata der menschlichen Aktivität. Die Natur hat diese Wunden jedoch bald ganz oder teilweise wieder geschlossen. Das vernachlässigte Gebiet wurde aufgrund des Vorkommens von Pionierarten aller Art zu einem Raum, der eines weitreichenden Schutzes würdig ist. So lädt der Naturpark "Haard" im Osten die Bewohner zu naturverträglicher Erholung ein. Auch im Nordwesten entwickelt sich mit der Unterschutzstellung der Gebiete "Lalléngerbierg" und "Brucherbierg" (Gemeinden Schifflange, Esch/Alzette und Kayl) ein neues Naturschutzgebiet.

Hinzu kommt als sehr bemerkenswerter Ort das Gebiet in der Nähe des nationalen Bergarbeiterdenkmals, das sogenannte "Léiffrächen", mit seiner beeindruckenden Abbaufront, die es ermöglicht, 170 Millionen Jahre geologische Geschichte des Pariser Beckens nachzuvollziehen.

Naturliebhaber und Liebhaber der Industriegeschichte werden daher viel Freude an einem Besuch der Gemeinde Kayl haben. Die zahlreichen örtlichen Vereine tragen ihrerseits zur Qualität und Vielfalt des Kultur- und Freizeitangebots für Groß und Klein bei.